Die bisherigen Analysen für die Bundesrepublik Deutschland konzentrierten sich auf eine Beschreibung dieser Prozesse nach sozio-ökonomischen Merkmalen. Durch das Sozio-ökonomische Panel wird es dagegen möglich, den bisherigen Lebensverlauf mit beruflichen wie auch familiären und persönlichen Ereignissen in die Untersuchung einzubeziehen,
Gerade für die Analysen des Wiedereingliederungsprozesses und der Mehrfacharbeitslosigkeit sind längere Beobachtungszeiträume erforderlich als sie die bisherigen Untersuchungen aufweisen (Büchtemann, von Rosenbladt 1983).
In diesem Zusammenhang ist auch zu untersuchen, in welchem Ausmaß einmal erfahrene Arbeitslosigkeit die Wahrscheinlichkeit erhöht, erneut arbeitslos zu werden, inwieweit also eine Statusabhängigkeit gegeben ist (Corcoran, Hill 1980), und ob und in welcher Weise sich Arbeitslosigkeit auf den weiteren Berufs- und Einkommensverlauf der Betroffenen auswirkt.
Mit dem Sozio-ökonomischen Panel können die Analysen zur
Arbeitslosigkeit auch auf die Entwicklung im Haushaltszusammenhang
ausgedehnt werden: Gibt es bestimmte Haushaltstypen, bei denen sich
Arbeitsmarktrisiken verteilt auf mehrere Haushaltsmitglieder
konzentrieren? Existiert eine Mehrfacharbeitslosigkeit im
Haushaltszusammenhang in dem Sinne, daß mehrere
Haushaltsmitglieder von Arbeitslosigkeit betroffen sind oder
instabile Erwerbsverläufe erfahren (Schober-Gottwald 1977,
S.160)? In welchem Ausmaß tritt Arbeitslosigkeit zusammen mit
anderen einschneidenen Lebensereignissen, wie Krankheit oder
Scheidung, im Haushaltszusammenhang ein? Ferner kann der Frage
nachgegangen werden, wie sich Arbeitslosigkeit auf den gesamten
Haushalt auswirkt: In welchem Maße wird ein
'Zusatzarbeiter-Effekt' ausgelöst? Wie ändert sich die
finanzielle Situation des Haushalts? Wie werden finanzielle Einbußen
bewältigt? Ein Teil der Arbeitslosen hat keinen Anspruch auf
Arbeitslosengeld oder Arbeitslosenhilfe bzw. hat ihn nicht mehr und
ist dementsprechend auf den Bezug von Sozialhilfe angewiesen.