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ViLeS 2 > Kap. IV Hypothesentests > IV-6 Test der Regressions- und des Korrelationskoeffizienten > Konzepte und Definitionen

Konzepte und Definitionen im Modul IV-6 Test der Regressions- und des Korrelationskoeffizienten

Vorbemerkungen

  • In diesem Abschnitt werden Verfahren diskutiert, mit denen von den empirischen Regressions- und Korrelationsergebnissen (bzw. im Exkurs auch von der Varianzanlyse) einer Stichprobe auf die entsprechenden Zusammenhänge in der Grundgesamtheit geschlossen werden kann.

  • Im Teil A basieren die Ergebnisse auf den einfachen Regressions- und Korrelationsmodellen, die auf der Plattform-Komponenten "ViLeS 1" im Modul Einfach lineare Regressions- und Korrelationsanalysen entwickelt wurden.

  • Im Teil B werden die multiplen Regressions- und Korrelationsmodellen zugrunde gelegt, die auf der Plattform-Komponenten "ViLeS 1" im Modul Multiple Regressions- und Korrelationsmodelle vorgestellt wurden.

  • Im Teil C (Exkurs) werden die Testansätze zur zweifaktoriellens Varianzanalyse skizziert, die auf der Plattform-Komponenten "ViLeS 1" im Modul mehrfaktorielle Variananalyse präsentiert wurde.

Teil A: Test der einfachen Regressions-und Korrelationskoeffizienten

1. Die Regressions- und Korrelationsmodelle in der Stichprobe und in der Grundgesamtheit

a) Die Regressionsmodelle

  • Die in einer Stichprobe realisierte Regressionsfunktion entstammt dem Universum aller möglichen unterschiedlichen Regressionsfunktionen, wie sie in der folgenden Abb. skizziert werden:

    Abb. IV-21: Stichproben im Regressionsmodell

  • Der Hypothesentest im Regressions- und Korrelationsmodell konfrontiert eine Hypothese über die Regressionsfunktion der Grundgesamt mit der Regressionsfunktion einer Stichprobe:

    X1ic = A + B · X2i   ⇔   x1ic = a + b · x2i

    Mit der Ausweitung des Modells der linearen Einfachregression (vgl. ViLeS 1, Kap. 12) erfolgte eine Umbenennung des Variablenpaars (y , x) in ( x1, x2). Zur Unterscheidung der Funktionen werden ausserdem die Variablen und Parameter der Funktion der GG mit Großbuchstaben gekennzeichnet.

  • Das Regressionsmodell der Grundgesamtheit lässt sich nun wie folgt komplettieren:

    X1i = A + B · X2i + Ui

b) Die Korrelationsmodelle

  • Der Determinationskoeffizient der Stichprobe ergab sich in ViLeS 1 als Verhältnis der erklärten Abweichung zur Gesamtabweichung:
    .

  • Der Determinationskoeffizient der Grundgesamtheit lässt sich nun entsprechend formulieren:

    .

c) Die Testansätze

Für das Regressions- und Korrelationsmodell ergeben sich daraus drei Testansätze:

  • ein Hypothesentest für die Regressionskonstante A

  • ein Hypothesentest für den Regressionskoeffizienten B und

  • ein Hypothesentest für den Korrelations- bzw. Determinationskoeffizienten.

2. Der Test des Regressionskoeffizienten B

Wir betrachten zuerst das Testmodell für B, da sich darüber auch eine Aussage zur generellen Existenz eines Zusammenhang ableiten lässt.

a) Die Stichprobenverteilung der b

  • Die Stichprobenverteilung der b, wie sie in Abb. IV-2 dargestellt ist, lässt sich unter der Bedingung einer normalverteilten Grundgesamtheit aus den Annahmen über den Regressionskoeffizienten der Grundgesamtheit und die Fehlerverteilung der Ui in der Grundgesamtheit bestimmen.

    Abb. IV-22 Stichprobenverteilung der b

  • b ist normalverteilt mit einem

    • Erwartungswert E(b) = B und einer

    • Standardabweichung σb :
      .

    • σU lässt sich über die Standardabweichung der Fehler ŝu schätzen:
      .

b) Das Testkonzept

  • Getestet wird die Hypothese:

  • Der Test wird auf der der Basis einer t-Verteilung durchgeführt.
    tb ist t-verteilt bei φ = n-2 Freiheitsgraden:

    mit:
    .

  • Für n ≥ 30 kann diese t-Verteilung durch eine Standardnormalverteilung approximiert werden mit:

c) Der Annahme- und Ablehnungsbereich

  • Für die Hypothese

    können bei n ≥ 30 folgende Grenzen für die Annahme- und Ablehnungsbereiche definiert werden:

  • Diese können wie folgt graphisch dargestellt werden:

    Abb. IV-23: Annahme- und Ablehnungsbereiche für b

  • Üblicherweise wird vor allem die Hypothese getestet:
    ,
    mit:

    Dies beinhaltet implizit die Prüfung, ob überhaupt ein Zusammenhang zwischen den Variablen besteht.

  • Bei positiven Werten von b ergeben sich auf der Basis der t-Verteilung für die Hypothese folgende Annahme- und Ablehnungsbereiche:

    Abb. IV-24: Die Grenze des Annahmebereichs

  • tα0 ergibt sich bei φ = n - 2 Freiheitsgraden und einem Signifikanzniveau von α0 aus der Tabelle oder einem Rechner.

  • Alternativ kann die Nullhypothese zurückgewiesen werden, wenn die für t0 berechnete Signifikanz von α < 0,01 bzw. < 0,05 ist.

  • Bei negativen Werten von b ergibt sich der Ablehnungsbereich für die Hypothese mit t < -tα0 .

3. Der Test der Regressionskonstanten A

a) Die Stichprobenverteilung der a

  • Die Stichprobenverteilung der a lässt sich unter der Bedingung einer normalverteilten Grundgesamtheit aus den Annahmen über die Regressionskonstante der Grundgesamtheit und die Fehlerverteilung der Ui bestimmen.

  • a ist normalverteilt mit einem

    • Erwartungswert E(a) = A und einer

    • Standardabweichung σa :
      .

    • σU lässt sich wieder über die Standardabweichung der Fehler ŝu schätzen:
      .

b) Das Testkonzept

  • Getestet wird die Hypothese:

  • Der Test wird auf der der Basis einer t-Verteilung durchgeführt.
    ta ist t-verteilt bei φ = n-2 Freiheitsgraden:

    mit:
    .

  • Für n ≥ 30 kann diese t-Verteilung wieder durch eine Standardnormalverteilung approximiert werden mit:

c) Der Annahme- und Ablehnungsbereich

  • Für die Hypothese

    können bei n ≥ 30 folgende Grenzen für die Annahme- und Ablehnungsbereiche definiert werden:

  • Diese können wie folgt graphisch dargestellt werden:

    Abb. IV-25: Annahme- und Ablehnungsbereiche für a

  • Üblicherweise wird auch hier die Hypothese getestet:

    mit:

    .

  • Für die Null-Hypothese ergeben sich die Annahme- und Ablehnungsbereiche auf der Basis der t-Verteilung wie in Abb. IV-24 dargestellt.

4. Der Test des Determinationskoeffizienten ρ 2 = 0

a) Die Ausgangsbedingungen des Tests

  • Der Test für die Stärke des Zusammenhangs zwischen den beiden Variablen X1i und X2i kann sich nicht unmittelbar auf eine Verteilung der R bzw. der R2 stützen.

  • Sowohl die Gesamtvarianz der Stichprobe S12, wie die Fehler-Varianz der Stichprobe Su2 , stellen keine erwartungstreuen Schätzer für die entsprechenden Varianzen der Grundgesamtheit dar.

  • Aus diesem Grund sind auch R bzw. R2 keine erwartungstreuen Schätzer für die entsprechenden Größen der Grundgesamtheit. Vielmehr überschätzen die Koeffizienten der Stichprobe in der Regel die der Grundgesamtheit.

  • Ein erwartungstreuer Schätzer für ρ 2 ist der korrigierte Determinationskoeffizient :
    .

b) Die Stichprobenverteilung der Testgröße F

  • Die Stärke des Zusammenhangs wird durch ein Verhältnis von Varianzen bzw. Summen von Abstandsquadraten ermittelt.

  • Die Stichprobenverteilung der Testgröße basiert ebenfalls auf Summen von Abstandsquadraten, setzt jedoch die erklärte SAQ (SAQ-Reg) ins Verhältnis zur unerklärten Summen der Abstandsquadrate (SAQ-Res):
    .

  • Die Größe F folgt einer sog. F-Verteilung, die als Verhältnis zweier χ 2-Verteilungen unter Berücksichtigung der entsprechenden Freiheitsgrade FG-Reg = k -1 und FG-Res = n - k definiert ist, weshalb man präziser schreibt:

    Aufgrund der quadratischen Ausgangswerte nimmt F nur positive Werte an und ähnelt in ihrer Form der Chi-Quadrat-Verteilung:

    Abb. IV-26: F-Verteilung

  • Im Falle einer einfachen Regressions-/Korrelationsanalyse mit k = 2 Variablen, weist die Regression einen Freiheitsgrad von Eins auf: FG-Reg = 2 - 1 = 1.

  • Für diesen Fall ist die F-Verteilung durch eine t-Verteilung darstellbar mit:

c) Der Annahme- und Ablehnungsbereich

  • Für die Hypothese ρ = 0 können bei einem Signifikanzniveau von α = 0,05 folgende Bedingungen für die Annahme- bzw. Ablehnung definiert werden:

    Abb. IV-27: Annahme- und Ablehnungsbereiche für F

  • Über diesen externen Link finden Sie zur Abb. IV-27 den F-Verteilungsplotter von N. Johnston , mit dem Sie die F-Verteilung für beliebige Freiheitsgrade darstellen können.

5. Exkurs: Der Test des Korrelations- bzw. des Determinationskoeffizienten bei ρ2 ≠ 0

  • Für ρ ≠ 0 erlaubt die sog. Fisher's Z-Transformation einen Test beliebiger, von ρ = 0 abweichender Hypothesen.

  • Für n ≥ 50 ist Z r normalverteilt mit:

    Daraus ergibt sich eine Standardnormalverteilung mit Z:
    ,

  • aus der folgende Annahme- und Ablehnungsbereiche resultieren:

  • Über diesen Link finden Sie eine eine Umrechnungstabelle r --> Zr .

Hinweise:

  • Der Arbeitschritt "Beispiele und Aufgaben" zum Test des linearen Regressions- und Korrelationsmodells findet sich hier

  • Teil B dieses Moduls "Test der multiplen Regressions- und Korrelationsmodelle" findet sich unter dem Link "Nächster Arbeitsschritt" in der Fußleiste.


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letzte Änderung am 5.4.2019 um 4:24 Uhr.

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